diverse Probleme / BARF-Einstieg

  • Hallo,

    wir sind Dominique und Ricarda, leben in einer WG und haben einen WG Kater, Baghira, BKH-Siam Mix, 5 Jahre alt, eine Wohnungskatze.

    Er ist ein Kämpfer und dem Tod schon des Öfteren von der Schippe gesprungen. Aktuell kämpft er mal wieder und wir auch..diesmal sind wir entschlossen, BARF auszuprobieren und würden hierfür gern eure Hilfe in Anspruch nehmen.


    Unsere Fragen:

    Wie fangen wir an?

    Wie können wir seine bisherigen, vielen Erkrankungen, Allergien, Parasitenbefunde mit einbeziehen ohne ihm zu schaden?


    Es geht ihm zur Zeit nicht besonders, aber er frisst, trinkt und geht auf sein Klo. Daher sind wir fest entschlossen es weiter zu probieren, solang er nicht leidet..


    Welches Forum wäre denn hierfür geeignet?


    Danke schon mal für eure Hilfe und das geteilte Wissen!


    Liebe Grüße,

    Domi und Rici

  • Ok,

    ich versuche es mal aufzulisten, so hundertprozentig weiss ich es leider nicht, haben immer sehr auf unsere Tierärztin gehört und sie machen lassen. Ricarda weiss vllt mehr, kann ich morgen fragen.

    Also:

    Ganz zu Beginn, als wir ihn bekommen haben, waren es mehrere Parasiten unter anderem Giardien. Nach erfolgreicher Behandlung und immer wiederkehrendem Befall hat er mittlerweile keine gute Darmfunktion mehr und verträgt nur genau EINE Trockenfuttersorte ( Gastro Intestinal von Royal Canin), alles andere hat IMMER sofort zu entweder Durchfall oder Erbrechen geführt. Kein Nassfutter, kein anderes Trockenfutter, auch wenn er mal Essen stibitzt hat oder leere Teller ausgeschleckt hat, hat man das sofort daran gemerkt, dass er Durchfall hatte oder gebrochen hat.


    Zwischendurch hatten wir mal einen akuten Mangel an roten Blutkörperchen, er hat damals eine Bluttransfusion von seiner Mutter bekommen. Um seine eigene Produktion wieder in den Griff zu kriegen, hat er Erythropoetin (bekannt als Epo -> Doping im Sport) von uns gespritzt bekommen.


    Seit 1 1/2 lebt mein Kind mit in unserer WG, was natürlich eine Riesenumstellung für ihn war. Er hat mit einer fiesen Hautpilzinfektion reagiert. Nachdem wir die im Griff hatten, kam ein Eosinophiles Granulom hinzu, und wenn ich das richtig verstanden habe, als Autoimmunkrankheit, weshalb er seit ca. einem dreiviertel Atopica bekommen hat, sprich immunsuprimiert war. Es wurde besser, keine Durchfälle, kein Erbrechen, keine offenen Hautstellen, alles gut. Atopica wurde mittlerweile aufgrund der aktuellen Geschichte von jetzt auf gleich abgesetzt.


    Vor drei Wochen ging es wieder los:

    Baghira hatte wieder Durchfall und noch dazu längere Zeit keine Stimme mehr. Beim Tierarzt kamen wieder Giardien raus und wegen der fehlenden Stimme wurde ein Abstrich gemacht. Die Stimme ist wieder da, wurde mit Antibiotika wieder gut (überhaupt hat er in seinem Leben schon so einige Antibiotika genommen, was natürlich seine kaputte Darmfunktion erklärt).

    Zwei Tage nach dem wir beim TA waren, war es abends so weit, dass wir beschlossen haben, in die Klinik zu fahren: Er atmete sehr schwer, verkroch sich, frass und trank nicht und ging nicht aus Klo. In der Klinik wurde beim Röntgen Flüssigkeit im Bauchraum und der Brusthöhle festgestellt. Wenig Hoffnung aber ein Kämpfer, daher eine Woche stationär bei der TA geblieben und dort versorgt mit entwässernden Medis.

    Seit 1 1/2 Wochen ist er wieder daheim, mit 5 Medigaben am Tag. Freitag waren wir nochmal zur Kontrolle beim TA: Blutwerte miserabel, kaum Leukozyten..wieder wenig Hoffung..


    Wenn man ihn so anschaut, geht es eigentlich. Er frisst, kuschelt, trinkt, geht aufs Klo. Aber seit zwei Tagen atmet er wieder schwerer, was für erneute Flüssigkeitsansammlung sprechen würde :((


    Wir wissen echt gar nicht was wir tun sollen, weil wir uns, trotz so vieler durchgemachter Krankheiten mit ihm, kaum auskennen. Wir vertrauen sehr auf unsere Ärztin und fühlen uns dort auch sehr wohl bei ihr.


    Unser Idee war jetzt: Vollpumpen mit guten Dingen (Selen, Vitamin C etc über Nahrungsergänzung). Aber einfach über Trockenfutter geben, war uns irgendwie zu einfach.. Also kam dann doch mal BARF auf den Plan.


    Habe ihm vorhin Känguruhfleisch gekocht, weil uns das mal empfohlen wurde (wir sollen wohl mit irgendwas anfangen, was er noch NIE hatte..). Aber nur ganz wenig und das Kochwasser ein bisschen über sein Trockenfutter. Hat er natürlich nicht angerüht, auch nicht als ich es ihm hingehalten habe..


    Vielleicht wäre es auch eine Idee, das "Vollpumpem mit guten Dingen" erstmal mit dem Trockenfutter zu machen, dort die Pülverchen und zeriebenen Tabletten unter zu mischen..


    Kann ich das gekochte Fleisch über Nacht stehen lassen? Oder lieber weg damit?

    Puh, langer Text, sorry!

  • Uh, das ist ne Menge. Tu mir den Gefallen und überstürze nix. Egal was du tun möchtest, warte auf Antworten. Das Ganze ist so komplex, da mag ICH vorher ne Zweit- oder Drittmeinung hören bzw lesen!


    Ich schreib mal was ich denke....

    1. Sind die Giardien jetzt, heute noch aktuell? Wenn ja: Schnell vom Trockenfutter weg, Fleisch füttern. Keine (gar keine!) Kohlenhydrate. Die Biester ernähren sich davon.
    2. Bei Flüssigkeit im Bauch krieg ich grosse Angst. Mal schauen was wir morgen dazu lesen.
    3. Frisst er sein TroFu gut?
    4. Hat er schon vom Känguru (incl Kochwasser!) probiert? Wenn nein - bitte erstmal wegnehmen. Besprechen wir morgen, ob eine Ausschlussdiät nötig/sinnvoll ist. (Ausschlussdiät bedeutet, dass eine Zeit lang pures Fleisch einer völlig unbekannten Tierart (z.B. Känguru) gefüttert wird. Klingen die Symptome ab, reagiert das Tier nicht darauf. Dann schleicht man langsam weitere nötige Dinge ein. Eins nach dem anderen. So kann man Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten herausfinden.)

    Prinzipiell kann man BARF locker 18-24h stehen lassen - je nach Umgebungstemperatur. Katzen sind Häppchenfresser - die sind dafür "gebaut" dass sie immer mal wieder kleine Mengen futtern.


    Ich drück mal die Daumen und wünsch ne gute Besserung.... :(

  • Guten Morgen,


    theoretisch sind die Giardien weg, kochen ihm sogar sein Wasser mittlerweile ab, damit die Biester nicht wieder kommen. Weg vom TroFu war eh unser Anliegen, aber so von jetzt auf gleich..schwierig.


    Die große Angst haben wir auch. Sie ist schon einmal wegegangen, aber es scheint, aufgrund seiner schweren Atmung, wieder zu kommen. Ärztin spricht aufgrund von Blutwerten und aktuellen Symptomen von einem eventuellen Lymphom oder einer Leukämie.


    Er liebt sein TroFu. Frisst richtig gut.


    Nein er hat keinen einzigen Bissen probiert. Sprich die ganze Nacht nicht gefressen. Werde ihm jetzt wieder vom TroFu was hinstellen, und getrennt davon ein zwei Stückchen Fleisch.


    Danke für die Hilfe.

  • 1. Futtermengen kontrollieren: Möglichst exakt funktionierende Küchenwaage (Diätwaage)

    Wiegen bevor serviert wird, und dann Stunden später, bevor Du entsorgst.


    2. Er hat gestern tagsüber gefressen, letzte Nacht nichts.

    War gestern über Tag wer zu Haus, der Beschwerden entgegengenommen hätte, hätte Katerchen sich beschwert?


    3. Wenn Du auf Barf umstellen willst, dann gibt es Trofu jetzt wenn überhaupt nur noch als einzelne Bröckchen, aber keine Schüssel voll: Er soll was fressen, aber sich nicht am Trofu sattfressen.


    4. Hast Du die Befunde da?

    Also BB, Abstrichergebnis?

    Wurde Blutdruck gemessen - Ergebnis?

    Hast Du Bilder vom Inneren Deines Katers? (Sono/Ultraschall, Röntgen?) Wenn nein: Was genau hat der Arzt gesagt?

    Ist der Bauchraum aktuell mal punktiert worden? Wie sieht die Flüssigkeit aus?

    (Was bekommt er an Medis? Handelsnamen ... das gibt uns zumindest 'nen Anhaltspunkt, in welche Richtung die Therapie derzeit zielt.)


    5. Das

    Unser Idee war jetzt: Vollpumpen mit guten Dingen (Selen, Vitamin C etc über Nahrungsergänzung). Aber einfach über Trockenfutter geben, war uns irgendwie zu einfach.. Also kam dann doch mal BARF auf den Plan.


    setzt Du höchstens extrem eingeschränkt um.

    Mit Vitamin C und auch mit Selen extra zum Futter tust Du keiner Katze was Gutes.

    Das Vitamin C produzieren die völlig ausreichend selbst - und zusätzliche Gaben wirken oft Harnansäuernd. => Das kann zu Oxalatsteinen führen. Die sich nicht wieder auflösen, und in Blase und Harnwegen bösen Ärger machen können.

    Selen ist bei Katzen schnell überdosiert. (Symptome müsste ich nachschauen, gut ist's nicht.)

    (Die Se-Überdosierung kann man schon mit relativ normalen Barfzutaten hinkriegen - man muß nur zum "richtigen" Ballaststoff greifen...)


    Beim Barf wird weder Vit. C noch Se supplementiert.


    Reines Zink (ohne Vit C, ohne Se) kann zugegeben werden, das ist in aller Regel aber unnötig. (Dafür sollte der Zinkmangel aber dann auch sicher da sein - auch Zink kann, wie praktisch jeder Nährstoff, bei Überversorgung wieder zum Problem werden.)


    Barf an sich ist eine gute Idee - solange Katerchen mitspielt.

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

    Tips 01.04.2002 - 02.07.2016 &

    Taps 01.04.2002 - 12.02.2020 eingezogen sind die Brüder im Juni 2012

    Leonie 01.06. 2009, eingezogen hier 12.03.2016

    Shiyuu 27.05.2011 - 01.02.2021, eingezogen am 31.07.2020


    :computer2: :mkatzen:


    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

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