Auf welche Bedarfswerte achten?

  • Hallo zusammen, ich mal wieder :faxen:

    Wie ihr vielleicht wisst, arbeite ich mehr nach Frankenprey als mit der Rechnermethode, allerdings habe ich ja auch beim letzten Rezept ein paar Werte ergoogelt und berechnet, um zu schauen, ob zuviel/zuwenig davon drin ist.

    Da habe ich auf Calcium, Phosphor und Jod (und natürlich auf den Fettgehalt) geachtet, da ich dann hierfür auch Zusätze habe.

    Gibt es noch andere Werte, auf die man achten sollte? Vielleicht Vitamin A um eine Überversorgung zu verhindern? Oder reicht da die %-Angabe von Frankenprey auch aus?:id:

    LG

    Jessica

  • Ähm, die Antwort willst du nicht hören. :faxen:

    Es gibt bei den Werten eigentlich immer Spannen. Die teils enorm differieren (am herrlichsten ist da Vit. A). Je nach Institut gehen die leider wirklich weit auseinander. Woran das liegt?

    Ich behaupte, an den Testmethoden (und zum Teil deswegen reden FPler auch sehr dagegen).


    Die Tests sahen so aus, dass einzelne Nährstoffe im Futter über- oder unterdosiert wurden und ab da, wo sich ein Mangel oder Überschuss bemerkbar gemacht hat, wurden die Grenzen gezogen. Diese Herangehensweise ist grausam (ein Aufreggrund), zum anderen aber auch sehr relativ. Je nach Tier, je nach Fütterung (womit) etc. kommen da halt unterschiedliche Ergebnisse heraus. Ich habe keine Ahnung, wie groß die Anzahl der getesteten Katzen war (denn nur je mehr, desto besser ist ein Mittelwert feststellbar, das ist klar).

    Ein Hauptgrund für die negativen Äußerungen aus der FP-Fraktion liegt eben darin, dass all diese Tier nicht roh ernährt worden. Weil roh die Nährstoffe wohl besser aufgenommen würden. Ebenfalls natürliche Supplemente besser als im Labor hergestellte (wobei Taurin da wohl eine Ausnahme bildet). Daher meinen manche, dass die gängigen Bedarfswerte zu hoch lägen.


    Ich habe keine Studien gelesen, deswegen gebe ich nur wieder.


    Wie dem auch sei, hier im Forum gibt es einige, die schon sehr lange auf Basis dieser Werte barfen und deren Katzen weder über- noch unterversorgt sind, was für mich bedeutet, ganz falsch kann das alles auch nicht sein. Nur nicht ganz so naturnah (ich sage deswegen auch immer, die Maus selbst heranzuziehen, ist nicht falsch, welche Nährwerte hat sie, vielleicht auch noch andere sehr gängige Beutetiere von Katzen und daraus einen Schnitt bilden und den mal mit den üblichen Bedarfswerten vergleichen).


    Das Problem ist, die reinen Bedarfswerte reichen nicht aus.

    Da ist ja nicht nur das Ca/P-Verhältnis. Andere hängen auch voneinander ab. Vit. D ist beispielsweise im Zusammenhang mit Ca und P auch wichtig. Dann ist da das K/Na-Verhältnis. Das Mg/P-Verhältnis usw. Zu viel Zink hemmt die Aufnahme von Kupfer (wenn ich das nicht gerade verwechsele, aber ich meine, so war es) usw. Die Verhältnisse sieht jeder auch ein bisschen anders. Allein zwischen hier und einfach barf (das zweite größere Barfforum hier in Deutschland) gibt es teils auffällige Unterschiede, bei den absoluten Werten wie auch bei den Verhältnissen, von den hinterlegten Nährwerten im jeweiligen Fleisch ganz zu schweigen.


    Deswegen gibt es darauf leider überhaupt keine pauschale Antwort. Das Stichwort hier ist tatsächlich viel zu lesen, sehr breitgefächert das Wissen anzueignen und dann selbst zu entscheiden, was man für richtig hält und auch mit den eigenen Tieren umzusetzen ist (wie bei dir beispielsweise wegen des Rinds, bringt ja nichts, wenn das vielleicht ideal wäre, aber du es nicht füttern kannst, so wie ich Knochenfütterung toll finde, die aber einfach mit der CNI nicht zusammenpasst).

  • :peinlich:

    Und gar nicht sooo wenige Bedarfswerte sind gar nicht an der Katze ausgetestet worden. Gott sei Dank, könnte man jetzt sagen.

    Aber das heißt in aller Regel dann, man hat von anderen Spezies, wo man den Bedarf kannte (Einschränkungen siehe @Kuro s Beitrag), rübergerechnet.

    Tja... nu hat 'ne herbivore Kuh aber mal eine komplett andere Ernährung als 'ne carnivore Katze. Und andere Möglichkeiten ihr Futter zu verwerten und Nährstoffe rauszuziehen.

    Und selbst wenn wir von Omnivoren wie dem Menschen oder dem Schwein aus starten: Da kommen immer noch ganz andere Zahlen raus.


    :whistling::saint:Wir hier substituieren ja Vitamin E - da weiß allerdings keiner so wirklich, ob Katz das überhaupt zugefüttert braucht. In Mäusen konnte es - mein ich wenigstens - nicht nachgewiesen werden. Nur Katz frisst ja auch noch anderes....

    Immerhin "wissen" wir - langjährige Erfahrung, unser quasi-Langzeit-Tierversuch mit hausgemachtem Rohfutter mit stetig wachsendem Testtierpool - das die von uns angestrebten Zufuhrwerte nicht zu nachweislichen Schädigungen führen...

    Wir wissen aber nicht, was passiert, wenn Vitamin E konsequent weggelassen wird - das traut sich (hoffentlich) keiner. Könnte nämlich tierisch daneben gehen - im schlimmsten Fall mit toter Katze enden.

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

    Tips 01.04.2002 - 02.07.2016 &

    Taps 01.04.2002 - 12.02.2020 eingezogen sind die Brüder im Juni 2012

    Leonie 01.06. 2009, eingezogen hier 12.03.2016

    Shiyuu 27.05.2011 - 01.02.2021, eingezogen am 31.07.2020


    :computer2: :mkatzen:


    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

  • Wir hier substituieren ja Vitamin E - da weiß allerdings keiner so wirklich, ob Katz das überhaupt zugefüttert braucht. In Mäusen konnte es - mein ich wenigstens - nicht nachgewiesen werden. Nur Katz frisst ja auch noch anderes....

    Darüber habe ich auch schon öfter in stillen Stunden sinniert.

    Es gab ja schon mal ein Frage dazu (vor laaanger Zeit).

    Mir ist dabei der Gedanke gekommen, dass normale Hausmäuse, die von Freigänger-Katzen gefangen und gefressen werden, in die Richtung Bio-Mäuse gehen, heißt, sie sind wie eher wie Weidetiere und haben damit ein besseres Verhältnis zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren, ziehen Vitamin E aus Pflanzen und verwerten es vollständig.


    Wie geschrieben, ist nur ein Gedanke von mir.


    Zu den Bedarfswerten: Wer erforscht schon Katzenbedarf.

    Nicht mal die Bedartfswerte für Menschen sind tatsächlich bekannt, da wird überwiegend nur so getan als ob.


    Ich barfe jetzt seit fast 11 Jahren und habe meine Tiere einigermaßen gut über die Jahre gebracht.

    Felix ist trotz beginnender CNI 20 Jahre geworden.

    Janek lebt fast 10 Jahre bei mir und wir haben seine Schilddrüsen-Überfunktion gemindert (ich schreiben absichtlich nicht geheilt).

    Bellas Blutbild (3 Jahre bei mir) von vor 2 Wochen lag mit (fast) allen Werten in der Norm.

    Leukozyten ein bissel hoch.

    Klar hatte ich in gewisser Weise Glück, dass bei allen dreien keine anderen Krankheiten dazu kamen, doch Mängel wurden selbst im Barfprofil nicht gesehen. (Vitamin A, kann man puschen.)

  • ok, ich danke euch erstmal für die Antworten!

    Am lesen bin ich ja momentan dran. Leider wird es immer deutlicher, dass meine Kira nicht nur auf Rind und Kalb reagiert, sondern auch auf Lamm. Gestern Abend hat sie das frisch gemischte Futter drin behalten, heute morgen hat sie es ausgekotzt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woran es liegt, dass sie es manchmal drin behält und manchmal nicht. Lammstücke kann sie vielleicht aussortieren, beim Lammblut und bei der Lammniere wird es schwieriger. Nichts desto trotz, da ich momentan nur Futter mit Lamm habe, habe ich heute wieder bei Haustierkost bestellt. Ich habe keine Ahnung, wo in meinem Tiefkühlfach ich das noch unterbringen kann, aber mit der Bestellung kann ich dann mit Pferd und Kaninchen (Innereien und Blut) arbeiten. Deswegen bin ich jetzt wieder am recherchieren von den Werten.

    Abgesehen davon, dass die Bedarfswerte der Katze so schwanken, finde ich teilweise gar keine Angaben zu den Nährwerten/Mineralstoffen von beispielsweise Hähnchenhälse (Calcium findet man, bei Phosphat gehen die Werte auseinander), Kaninchenkarkassen, Puten- und Kanincheninnereien etc. Beim Nährwertrechner sind ja viele Werte angegeben, da werde ich mir später mal noch ein paar genannte rausschreiben.

    Dass die Werte immer schwanken ist mir klar, aber ich fände es toll überhaupt irgendwelche Werte zu finden. Nur dann ist es ja möglich zu schauen, ob die Verhältnisse stimmen :ka:

    Insbesondere bei den Knochen sind solche Werte ziemlich schwer zu finden, Pute habe ich jetzt mal mit Huhn gleichgesetzt, bei fehlenden Werten von Pferdeinnereien habe ich Werte von Lamm/Rind genommen aber wo stecke ich das Kaninchen rein?


    Vitamin E benutze ich momentan ehrlich gesagt keins, das war, als ich bei Lillys Bar bestellt habe, ausverkauft. Soviel ich gelesen habe sollte man zum einen Vitamin E zugeben, damit das Lachsöl nicht ranzig wird. Um den (vielleicht?) Bedarf der Katze zu decken muss man dann noch mehr Vitamin E zugeben? Findet man da irgendwelche Angaben, wieviel man benutzen soll, wenn man nicht kein Kapsel-Lachsöl verwendet (da ist meistens Vit. E schon dabei)?

  • Soviel ich gelesen habe sollte man zum einen Vitamin E zugeben, damit das Lachsöl nicht ranzig wird. Um den (vielleicht?) Bedarf der Katze zu decken muss man dann noch mehr Vitamin E zugeben?

    Ja, man muss noch mehr Vitamin E ins Futter geben.

    Das im Lachsöl enthaltene Vitamin E dient, wie du schon gelesen hast, der Konservierung und wird bei der Verdauung des Öls verbraucht.

    Ich weiß nicht mehr, wie das mit der Menge von Vitmain E zur Konservierung ist.

    Anfrage an Frau Wurth stellen?

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