Umstieg bei CNIchen mit zu hohen Phosphor-, Natrium- und Kaliumwerten

  • Bei meiner Katze Jule, 6 Jahre alt, wurde im August letzten Jahres CNI festgestellt. Die CREA- und BUN-Werte steigen seitdem, bei der Blutuntersuchung letzten Donnerstag lagen sie bei Kreatinin 5,,4 (Ref < 1,8), Harnstoff 207 (Ref 32-71). Sie bekommt täglich Phosphatbinder, SUC, B-Vitamine, Taurin und Interferon gegen ihre abklingende Stomatits. Bislang ausgewähltes Dosenfutter, keine Nierendiät. Sie ist derzeit noch munter, hat Appetit und ist auch ansonsten recht fit.


    Nun laufen auch die Phosphor- (10,7 bei Ref 2,5-6,1), Natrium- (159 bei Ref 145-158) und Kalium-Werte (6,2 bei Ref 2,5-6,1) aus dem Ruder. Mit dem Dosenfutter komme ich nicht weiter, da die Herstellerangaben ungenügend sind.


    Jule ist ein absoluter NaFu- und TroFu-Junkie, mit Rohkost kann sie nichts anfangen. Mit ihr zusammen leben vier gesunde Katzen. Und ich selbst habe mich bis jetzt noch gar nicht mit dem Thema Barfen beschäftigt.


    Gestern habe ich mir den Kalkulator angeschaut (wo ist der Blond-Smilie?) und schon mal ein paar Zusätze bestellt. Eierschalenmehl, Vitamin B-Komplex, Lachsöl, B12 Folate E und Taurin habe ich ohnehin zuhause.


    Der gestrige Versuch war erwartungsgemäß nicht erfolgreich. Hühnerbrust, fettes Lamm- und Kalbsgehacktes, Hühnermägen (habe jetzt gelesen, dass ich die bei CNIchen besser weglasse) und Gänseschmalz, dazu die Zusätze, die ich schon zuhause habe. Der Kalki hat mir über einen Liter Wasser ausgegeben, sodass ich mehr Suppe als alles andere hatte. ?(


    Aber es war ein Versuch. Jule hat vorgekostet, nur das Gehackte hat sie probiert. Die Mischung war für sie ungenießbar, auch in homöopathischen Mengen unter das NaFu gemischt. Also alles in den Kochtopf mit gleichem Erfolg. :thumbdown: Aber ich bleibe dran.


    Kann mir schon mal jemand raten, wie ich mit den hohen Werten umgehe? Deren Anteile drastisch zu reduzieren ist vermutlich der falsche Weg. Ich achte bei der Auswahl aber schon mal auf die Werte in der Datenbank. Beim Seealgenmehl explodiert der Kalium-Anteil, das sollte ich dann besser nicht einsetzen... Zu Hülf, hat jemand Erfahrung?

  • Ganz vergessen: Sie läuft jetzt auch in eine Anämie, daher versuche ich das Interferon ausschleichen, bei dem Anämie auch noch zusätzlich als unerwünschte Wirkung gelistet ist. Und die Blutuntersuchung war spontan, sie war nicht nüchtern. Die Werte sind aber eine Fortführung der letzten Blutbilder, bei denen sich die Werte bereits verschlechterten.

  • :pe:
    (Ich bin dafür, das unsere Katzen ab sofort nur noch maximal 1 Krankheit - und zwar einen einfach behandelbare! - kriegen. Höchstens.)




    Hühnerbrust, fettes Lamm- und Kalbsgehacktes, Hühnermägen (habe jetzt gelesen, dass ich die bei CNIchen besser weglasse) und Gänseschmalz, dazu die Zusätze, die ich schon zuhause habe. Der Kalki hat mir über einen Liter Wasser ausgegeben, sodass ich mehr Suppe als alles andere hatte.

    Jeweils einzeln.
    Also ein Rezept mit Hühnerbrust
    1 mit Kalbshack
    1 mit Lamm


    Und immer nur (Kalki hier ignorieren!) soviel Wasser zugeben, das sich die Suppies gut unterbringen lassen.


    Bei fettem Kalbs- und besonders auch beim Lammhack: kein Fett extra.
    Hühnerbrust mit Haut dürfte auch fett genug sein.
    Auch wenn der Kalki schreit - der will 70 kcal/Tag/kg Katze. Den allermeisten Katzen ist das zuviel.
    Also auch hier: Verlass Dich weniger auf die Kalkizahlen, und mehr auf Dein Gefühl.


    Frier das Futter vor'm servieren mal für 3 Tage ein - auftauen, auf Zimmertemperatur bringen, servieren.
    Gut durchgezogen wird oft lieber gefressen.
    (Hier geht weder pures rohes Fleisch noch frischgematschtes barf in keine Katze. Das muß mind. 3 Tage im Tiefkühler gehabt haben. Hat bei offener Küche den Vorteil, das mir nie eine Katze auf die Pelle rückt, wenn ich mit Fleisch hantiere. Egal, ob's das für meinen Mann und mich geben soll, oder ob's für Katzenfutter gedacht ist.
    Einzig Putenoberschenkelknochen und Hünerschenkelknochen sind schon mal als Kauspielzeug annehmbar - so für 5 Minuten.)


    Hmmm - ich würde erstmal das Ca/P-Verhältnis mit Kalki von 1,3 anstreben. (Normal wäre 1,15)
    (Ich hoff, das @Kuro hier mal reinschaut - das klingt nach einem Fall für die Spezialistin.)


    Und beim K/Na-Verhältnis unbedingt bei 2,1 bleiben - das dürfte schon deutlich salzärmer sein, als so ziemlich jedes Fertigfutter.


    Seealgenmehl kann man durch Jodtabletten substituieren.


    Diese Site: Tanyas Informationscentrum ueber Chronisches Nierenversagen
    kennst Du, denk ich mal?

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

    Tips 01.04.2002 - 02.07.2016 &

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    Leonie 01.06. 2009, eingezogen hier 12.03.2016

    Shiyuu 27.05.2011 - 01.02.2021, eingezogen am 31.07.2020


    :computer2: :mkatzen:


    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

  • Oh, das ist schon mal sehr hilfreich, danke! Damit starte ich morgen den nächsten Versuch. Sie mochte ja das Gehackte, das ist ein Ansatz.


    Bei den Fettangaben stutzte ich auch, ich habe nach Kalki 250g Gänseschmalz hinzugegeben. Dabei war ich froh, dass die Leberwerte wieder im Normbereich sind.


    Jodtabletten besorge ich. Tanyas Seite kenne ich natürlich, was aber nicht heißt, dass ich alles verstehe. Ich arbeite mich langsam vor. Proteinurie hat sie übrigens auch.

  • Bei den Jodtabletten die niedriger dosierten - guck mal in die Datenbank.


    Und irgendwas auslassen ist nicht Jules Sache, was?


    Wobei mehr Fett automatisch weniger Proteine bedeutet.
    Was einerseits tatsächlich weniger Eiweiße zum ausspülen bringt, als auch automatisch weniger P.
    Probier vorsichtig aus, wie viel Fett Jule mag und verträgt.

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


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  • Jepp, aber die arme Maus kann noch nicht einmal etwas dafür, die CNI ist Folge mehrerer Behandlungsfehler der Stomatitis. :cursing:


    Die Datenbank, da hätte ich auch drauf kommen können. Mit "weniger P." meinst Du Proteine, nicht Phosphor, korrekt?


    Und noch eine Einkaufsfrage: Bei der Bestellung hatte ich Dicalciumphosphat weggelassen. Wenn ich das jetzt richtig verstehe, brauche ich das aber doch oder?

  • ;) Nein, mehr Fett heißt quasi automatisch weniger Fleisch.
    Und Fleisch ist der Lieferant für P(hosphor)...


    Und ja, wenn ich hier P schreibe, ist immer das Element Phosphor gemeint. (Und eigentlich - ich geb jetzt mal den Korinthenkacker - ist das nicht korrekt: Wir meinen damit Phosphate. Phosphor-Verbindungen. Phosphor als solches wär giftig.)


    Proteine/Eiweiße kürz ich nicht ab.

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  • (Ich hoff, das @Kuro hier mal reinschaut - das klingt nach einem Fall für die Spezialistin.)

    Eigentlich kann ich gar nicht wirklich was hinzufügen, denke ich.
    Mit zu viel Kalium habe ich keine Erfahrung, mit Anämie auch nicht.


    Grundsätzlich regt sich in mir wie üblich der Gedanke, inwiefern die CNI gesichert ist (weil halt auch die Stomatitis dabei ist und ich mich frage, inwiefern Krea davon beeinflusst wird, ich frage dich mal direkt, @Julekuler, ob Jule bei der Blutentnahme (oder mehreren) nüchtern war, wenn nicht, sind die BUN-Werte nämlich nicht unbedingt aussagekräftig). Allerdings bleiben die hohen anderen Werte, deswegen ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering.


    Zur Erklärung dessen, was @SiRu meinte:
    Fett und Protein decken den Energiehaushalt, Fett aber schneller als Protein. Das heißt, es braucht weniger Menge Fett als es Menge Protein braucht, um den Energiehaushalt zu decken.
    Fett enthält weniger Phosphor als Protein. Deswegen bietet es sich bei CNIchen an, den Fettgehalt zu erhöhen (wenn es vertragen und gemocht wird). Die Futtermenge wird geringer, der Energiehaushalt trotzdem gedeckt und somit kommt weniger P in die Katze. Deswegen kann auch der P-Spiegel im Körper nicht steigen, weil gar nicht mehr P in den Körper wandert.

  • Nur ganz kurz, ich melde mich später ausführlicher. Wir lassen wirklich nichts aus, Giardien-Test ist positiv, Jule hat seit heute auch Durchfall.


    Ich suche jetzt nach einem schnell wirksamen Medi, das auch für CNIchens geeignet ist (hat jemand Erfahrung mit Spartix/Metronidazol, konnte dazu nichts sagen), kärcher die Wohnung und koche Jule Hühnchen mit Haut, das müsste sie mögen.

  • Jetzt aber: Die CNI ist gesichert. Beim letzten Bluttest war sie zwar nicht nüchtern, aber bei den sechs vorherigen waren CREA und BUN ebenfalls außer der Referenz. Ich bekomme die Werte trotz SUC nicht stabilisiert. Der U-P-/C-Test hat die Diagnose ebenfalls bestätigt, zudem zeigte der Ultraschall Veränderungen an den Nieren.


    Danke für die Erklärung mit dem Fett. Ich habe es beherzigt, Hühnchen mit Butterschmalz ist gleich kalt und Jule bettelt schon. Ich bin also zuversichtlich. :)

  • Ach Mensch... wenigsten die Giardien hätte sie jetzt aber nicht mitnehmen müssen. :tr:
    Keine Ahnung, ob und wie Spartrix auf die Nieren wirkt - allerdings müsst ihr die kleinen Mistbiester ja loswerden. So viele Alternativen hat's da nicht...


    Und ja, dann dürfte CNI tatsächlich als gesichert gelten.
    (SUC hilft, die Verschlechterung zu verlangsamen. Und das allgemeine Befinden etwas stabiler im besseren Bereich zu halten. Mehr Wunder schafft das auch nicht.)

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


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  • Zu Giardien kann ich dir auch nichts sagen. Aber in dem Fall würde ich auch die Nieren etwas weiter nach hinten Stellen und auf was Bewährtes setzen, hauptsache, die Viecher sind so schnell wie möglich bekämpft.


    SUC gebe ich übrigens auch, ob es was bringt, weiß ich nicht. Es gibt keine auffällige Verbesserung, aber so schlecht sah es hier vorher auch nicht aus. Doch weiß ich natürlich nicht, ob es ohne schon schlimmer wäre.


    Wie läuft's mit dem Futter?

  • Bin gerade schwer eingebunden mit den Giardien, Jules Diagnostik und einer defekten Waschmaschine (ausgerechnet jetzt...). Wie es aussieht, nimmt sie vielleicht noch eine Diabetes mit, aber ein Problem nach dem anderen.


    Mit dem Futter läuft es recht gut. Sie ist begeistert, wenn ich es leicht gare und Butterschmalz verwende. Die Zusätze habe ich noch nicht, bislang kommen nur Eierschalenpulver, Taurin und die B-Vitamine hinzu. Aber da ich ihr nur kleine Portionen gebe und ansonsten das normale Futter, dürfte das kein Problem sein. Eine Futterumstellung mit Giardien ist vermutlich auch nicht die beste Idee.


    Von Lillys Bar werde ich sehr nett beraten und habe auch heute ein auf Jule abgestimmtes Rezept bekommen. Sogar die Giardien sind berücksichtigt. Also bleibe ich weiterhin optimistisch und kaufe morgen wieder ein. Mal sehen, wie es schmeckt. :)

  • Wenn deine Mieze das Fleisch annimmt, stell ruhig um. Wenn ich richtig informiert bin, lassen sich Giardien mit Rohfutter leichter aushungern. Ich glaube, die ernähren sich von Kohlenhydrate und einfachen Zuckern.
    Und das ist ja in den meisten FeFu's mit drin.

    Diese Informationen habe ich auch, wenn auch zum Glück keine eigenen Erfahrungen mit Giardien.

  • Genau, das stimmt. FeFu mit Getreide und Zucker füttere ich allerdings nicht, viel Nahrung dürften die Giardien also auch so nicht bekommen.


    Heute gefällt mir Jule nicht so richtig, das mag am Wetter liegen oder auch nicht. Ich warte gerade noch auf einen beratenden Anruf, dann kann ich hoffentlich mit der Behandlung durchstarten.

  • :thumbup: Super!

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