obstruktive HCM, wie weiter?

  • Hui, so viel Antworten, mal sehen, ob ich das mit den Zitaten gebacken krieg...


    kann man Hühnerhaut irgendwie pürieren? Ich hab keine Ahnung.... Kauf doch erstmal ein Bein o.ä. mit Haut und kredenz das. Vielleicht kommts ja an. Falls ja findest du sicher einen Weg, Haut zu besorgen.
    Hmm. Was ist mit fettem Fleisch, zusätzlich zum Dofu bzw druntergemischt?

    Ist in der CH echt nicht einfach. In Barfshops habe ich noch keine Hühnerhaut gesehen (und da wären dann noch Mindestbestellmenge und so - in der Nähe gibts keinen Shop). Ansonsten ist gerade Huhn hier extremst teuer, und zwar auch das konventionelle, also nicht nur Bio. Mal eben so nen Schenkel zum Probieren, das macht man nicht so leicht, da bist du schnell einen Zehner los.
    Ich dachte immer, man soll roh und Dose nicht mischen? Ansonsten hätte ich leicht ein paar Portionen fettes Rinderhack (das ist dann wieder billiger) kaufen können.


    Oh, da hattest du aber viel zu lesen. Wir haben uns sehr gut mit der Krankheit und allem drum und dran arrangiert. Und im Gegensatz zu ganz vielen anderen haben wir grosses Glück, dass es ihm nun schon so lange verhältnismässig gut geht. Ab dem Zeitpunkt, wo Wasser in der Lunge ist, wird ja i.d.R. nur noch von einer kurzen Lebenserwartung gesprochen. (Eine Freundin von mir musste ihren Kater schon wenige Wochen nach der Diagnos gehen lassen. Bei ihm war allerdings die rechte Herzkammer betroffen, das Wasser sammelte sich deshalb nicht in der Lunge, sondern im Bauchraum. In solchen Fällen helfen Entwässerungstabletten schlechter und häufig muss der Erguss punktiert werden.) Wir befinden uns sozusagen in der Bonusrunde.


    Da habt ihr aber wirklich enormes Glück gehabt, dass die Krankheit so früh entdeckt wurde und der Verlauf aufgehalten werden konnte. Solche schönen Geschichten sind sehr seltenund damit umso schöner. Unser Patient hat übrigens auch Jahrgang 2004.



    ( Ein WoWa namens Sven... möchte wer meine Kopfkinobilder dazu? )

    Hier, ich!


    Mein Kopfkino betreffend das undichte Klo bei -5° ist da bestimmt schlimmer. ürks. Bei uns ist alles Sanitäre auch Männersache, aber ich glaube, irgendwann mag ich eine Kompost-Trenntoilette haben.

  • Um nochmal aufs Thema Hühnerhaut zurückzukommen: ginge denn auch sowas hier: http://www.zooplus.ch/shop/hun…ausnacks_gefluegel/270067 ?


    Wenn man das - analog zu den gefriergetrockneten Leckerlis von Thrive - zerbröseln könnte (ansonsten ab in die Plastiktüt und mit dem Nudelholz drüber?), wäre das evtl. was zum übers Futter streuen. Am Stück wird er das nicht kauen können, er hat Probleme mit allen härteren Sachen. Ob das dann schmeckt, ist eine andere Frage. Wo das Zeug herkommt, will ich auch lieber nicht so genau wissen.

  • Nein ...keine Angst ...das Vorzelt ist ja aus nem robusten Material. Und wenn wir unterwegs sind, sind die beiden im Wohnwagen und der ist zu ...wir lassen ja nix auf, wenn wir nicht da sind ...ich war bei dem Post sehr "in meiner Welt" :S ...sie sind grundsätzlich im Wohnwagen und wenn ich sage "raus gehen" meine ich, dass sie ins Vorzelt dürfen ...auf gar keinen Fall würde ich sie am Urlaubsort einfach in die Wiese schmeißen ...sie gehen ja zu hause auch nicht nach draußen

  • So, jetzt habe ich mal die oben verlinkte geröstete Hühnerhaut bestellt und ein kleines Paket Kittenaufzuchtmilch. Mal sehen, ob dem Herrn was davon schmeckt, sonst freut sich der Tierschutz (nächste Kittenschwemme kommt ja bestimmt). Werde berichten, ob etwas davon anschlägt und wir ein paar 100g mehr auf die Rippen kriegen.


    "Echte" Hühnerhaut war leider beim besten Willen nicht zu kriegen (Schweiz halt, da ist die Auswahl begrenzt). Von den ganzen Päppelprodukten wie Reconvales & Co habe ich Abstand genommen, weil wirklich überall explizit steht, dass es bei sehr geringer Futterausfnahme oder Nahrungsverweigerung gegeben werden soll. Davon kann hier wahrlich nicht die Rede sein.


    Wenn diese Massnahmen nichts nützen, wird es wohl doch noch einen Versuch mit fettem Hack geben (evtl. halt - wegen dem Mischen von roh und Dose - als Frikadellen gebraten), Männe hat seine Unterstützung für alle verrückten Experimente zugesagt. Inzwischen weiss er auch, dass meine Schnapsideen häufig funktionieren.

  • Männe hat seine Unterstützung für alle verrückten Experimente zugesagt. Inzwischen weiss er auch, dass meine Schnapsideen häufig funktionieren.

    das kommt mir sooooo bekannt vor ... :lach:


    Falls Du doch noch mal die Kiste mit der Hühnerhaut ausprobieren magst, mein Vorschlag: ich könnte Dir die von LexiPet besorgen (die sind hier quasi "umme Ecke" wie man im Pott so schön sagt :cool: ) und in die Schweiz schicken. Wenn das mit den Einfuhbestimmungen kein Problem gibt - kenn mich da nicht aus.

  • @Nerina
    Oh, das ist aber lieb von dir! Weiss ja nicht, wie es in diese Richtung ist, aber umgekehrt (also CH-D) ist das Porto so horrende, dass es einem die Schuhe auszieht. Ausserdem hat beagle2 wohl recht, für die Einfuhr von tierischen Produkten gelten sehr strenge Vorschriften, wobei da auch noch zwischen verarbeitet und Frischfleich unterschieden wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass es am Zoll hängenbleibt, ist leider nicht so klein. Also denke ich, das Risiko und die Kosten sollte man nicht eingehen, aber wie gesagt, vielen lieben Dank für das Angebot!


    @beagle2
    Hmmm, wir haben sogar einen Schlachter im Dorf, der selber schlachtet. Allerdings bezieht der sein Geflügel "fertig hergerichtet" auch nur von einer Grossschlachterei und schlachtet keine Hühner selber. Und bei diesem "Fabrikmetzger" kommt die Haut, die nicht am Schenkel /Flügel bleibt, vermutlich direkt in die Tonne bzw. ins Tierfutter. Direktverkauf hat der auch keinen. Also würde ich sagen: eher nö. Aber sowas musst du letztlich keinen Vegi fragen :whistling: .


    Ich versuche jetzt einfach mal das Trockenzeugs. Sollte heute ankommen. Ausserdem noch eine Tube Katzenleberwurst, die hat sich mein Mann für unsere Jungs gewünscht. Meine Erklärung, dass man einen kranken Mensch auch nicht unbedingt mit Sahnetorte aufpäppelt, wolle er nicht gelten lassen. Ich glaube ja, der will nur sein Leberwurstbrot (bzw. den Belag) nicht mehr teilen müssen.

  • Ok ...also packt man für die Schweiz "nicht mal eben so en Päckchen"...dass man es beim Zoll anmelden muss, wusste ich ja aber dass es dann so aufwändig ist...wieder was gelernt...aber auch ohne Hähnchenhaut hast du ja nen Plan :thumbup:

  • Kleiner Zwischenbericht: Die geröstete Hühnerhaut wird gerne gefressen, wobei ich aufpassen muss, dass sie in der richtigen Katze landet, schmeckt beiden. Von Konsistenz und Geruch erinnert das Zeug ziemlich stark an überdimensionale Röstzwiebeln, lässt sich also auch gut übers Futter bröseln. Gibts jetzt seit zwei Wochen einmal täglich und ich bilde mir ein, dass Katerchen wieder ein wenig "griffiger" geworden ist, nicht mehr ganz so klapprig. Das muss allerdings nichts mit der Hühnerhaut zu tun haben, solche Schwankungen hatten wir schon öfter.


    Die Aufzuchtsmilch ist hingegen - ich hatte es befürchtet - bäh. Geht bei der nächsten Gelegenheit als Spende an den Tierschutz. Tja, immerhin eine Erfolgsquote von 50%, könnte schlechter sein.


    Eigentlich - sofern mich mein Ernährungs-Halbwissen nicht trügt - bräuchte er ja vermutlich eher zusätzliches hochwertiges Protein anstatt Fett, so von wegen Muskelabbau. Das liesse sich dann aber wirklich nur mit einer Komplettumstellung auf Barf bewerkstelligen und wie schon weiter oben geschrieben, das kommt momentan nicht in Frage. Letztens hatten wir vom kochen Eiweiss übrig, da hab ich ihm ein Eiweissrührei in die Pfanne gehauen (natürlich ungewürzt). Wäre sonst im Müll gelandet, da habe ich es einfach probiert. Kommentar: Du willst mich vergiften! Also doch Müll, wenn auch mit kleinem Umweg über die Bratpfanne.

  • Jain.
    Wenn genug Energie in Form von Fett da ist, verzichtet der Körper auf die Umwandlung von Protein in Energie.
    Also mit genug Fett und normaler Eiweißdeckung... wird er mindestens nicht weiter Muskelabbau betreiben. Höchstwahrscheinlich sogar langsam etwas wieder aufbauen.

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

    Tips 01.04.2002 - 02.07.2016 &

    Taps 01.04.2002 - 12.02.2020 eingezogen sind die Brüder im Juni 2012

    Leonie 01.06. 2009, eingezogen hier 12.03.2016

    Shiyuu 27.05.2011 - 01.02.2021, eingezogen am 31.07.2020


    :computer2: :mkatzen:


    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

  • Unser innig geliebter Kater, Schmusebacke, Thunfischvernichter, Schinkendieb, Tobekumpel, Vögelchenjäger, WoMo-Katze, (Menschen-)Klostalker, Freund und Gefährte hat sich am Montag auf seine letzte grosse Reise begeben. Nicht plötzlich, nicht unerwartet, aber trotzdem schmerzhaft. Er fehlt an jeder Ecke.


    Ein herzliches Danke an alle, die uns hier begleitet und unterstützt haben.


    Catfish


    PS: Bitte keine Regenbogengedichte, Testament einer Katze o.ä. Vertrage ich gerade nicht.


    PPS: Ich werde in ein paar Tagen noch etwas ausführlicher schreiben und von unserem letzten Jahr berichten. Gerade ist der Schmerz noch zu frisch.

  • Mein Beileid.:tr::knuddel::tr:

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

    Tips 01.04.2002 - 02.07.2016 &

    Taps 01.04.2002 - 12.02.2020 eingezogen sind die Brüder im Juni 2012

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  • Ihr Lieben


    Von ganzem Herzen danke für eure Anteilnahme. Eure Unterstützung hat mir immer so gut getan...


    Der ganze Thread hat sich ja im Laufe der Jahre von einem kopflosen "zu Hülf, kranke Katze" zu einem Tagebuch und Bericht über Behandlung und Fortschreiten der Krankheit entwickelt. Ich selber habe im Netz auch nach solchen Berichten gesucht und ganz viel daraus mitgenommen. Deshalb berichte ich nun hier noch ein bisschen, ich bin euch noch ein ganzes Jahr vor dem traurigen Ende schuldig. Das eine oder andere Tränchen wird dabei noch fliessen, es ist alles noch frisch.


    Im nächsten Beitrag gehts weiter...

  • Achtung, es wird lang - Kekse holen!


    Frühjahr 2017

    Schon bei meinen Beiträgen im Januar und Februar 2017 hatte ich erzählt, dass der Kleine immer dnner wurde. Ich habe gefühlt alles probiert, alle möglichen Fette, getrocknete Hühnerhaut, Leckerlis bis zum Abwinken. Alles schmeckte höchstens drei Tage lang und je mehr ich darauf erpicht war, dass er etwas davon frass, umso weniger wollte er. Irgendwann habe ich dann die Waffen gestreckt uns eingesehen, dass nun langsam der körperliche Verfall einsetzt. Futter war immer im Überfluss und rund um die Uhr verfügbar, der Appetit schwankte aber ziemlich.


    Ende Mai war wieder ein Urlaub mit dem Wohnmobil geplant. Wir wussten, dass das schon spät im Jahr ist und ordentlich heiss sein kann, aber es bot sich so schön an mit Himmelfahrt und Pfingsten. Geplant war eigentlich die Bodenseeregion. Zu weit wollten wir nicht mehr fahren um notfalls in wenigen Stunden nach Hause fahren zu können. Der Wetterbericht, der 35° meldete, liess uns dann kurzfristig auf den Hochschwarzwald umschwenken. Nach einer ersten Nacht in einem schattigen Flusstal und einer beinahe kollabierenden Katze sind wir direkt wieder nach Hause gefahren. Es war zu heiss, es ging nicht mehr, hechelnde Katze, Urlaub gestrichen.


    Sommer 2017

    Der Sommer, ohnehin schon unsere Horrorjahreszeit, brachte neben heissem und vor allem schwülen Wetter auch noch einen Umzug ins Eigenheim. Viel Arbeit, viel Stress, viele Veränderungen. Aber wir hatten uns gut vorbereitet und unser oberstes Ziel (neben "endlich fertigwerden") war, dass die Katzen nicht zu kurz kommen. Das haben wir, glaube ich, auch nicht schlecht hingekriegt. Eine Woche lang, als die Wohnung jeden Tag leerer wurde, fanden die beiden Jungs es ganz doof. Aber in der neuen Wohnung haben sie sich auf Anhieb heimisch gefühlt, schon nach dem ersten Tag haben sie sich bewegt, als seien sie schon ewig dort.


    Aber die Argusaugen waren in diesen Wochen vielleicht nicht immer ganz so geschärft wie sonst, kleine Verschlechterungen wurden nicht sofort entdeckt. Nach dem Umzug Mitte August wurden zwei Dinge auf einen Schlag überdeutlich: 1. die Entwässerung reicht nicht mehr aus und 2. der jahrelange Medikamentencocktail hat den Magen arg angegriffen. Nach gefühlt jeder zweiten Tablette wurde gekotzt, mit Futter, ohne Futter, völlig egal. Also gab es ab diesem Zeitpunkt eben auch noch zweimal täglich einen Säureblocker (Cimetidin), und zwar immer schön 1/2 Stunde vor den anderen Medikamenten. Viel lieber hätte ich mit SEB gearbeitet, damit hatten wir schon bei Gastritis sehr gute Erfahrungengemacht, aber SEB hemmt die Aufnahme der Wirkstoffe anderer Medikamente, da wäre ich mir mit den Zeitabständen einfach nicht sicher gewesen. Wie dem auch sei, der Säureblocker tat seine Wirkung, und wir waren jetzt bei 5x täglich Tabletten angelangt. Aufstehen um 04:40 Uhr. Jeden Tag, auch am Wochenende.


    Die Erhöhung der Entwässerung brachte nur wenige Tage Entlastung. Dann fing Katerchen wieder heftig an zu schnaufen, hatte den typischen "Verschluck-Husten", der immer deutlich anzeigte, dass wieder Wasser auf der Lunge ist. Rücksprache mit dem Kardiologen. Der riet dringend davon ab, das Furosemid noch weiter zu erhöhen, wir waren mittlerweile bei 12.5 mg 2x täglich angelangt, bei einem Körpergewicht von etwas über 5 kg. Nach einigem hin und her beschlossen wir, einen Versuch mit Spironolacton zu wagen.


    Spironolacton ist ein schwaches Diuretikum, das man zu einer anderen Entwässerung dazu geben kann. Es wird ausserdem als kaliumsparend beschrieben, ist eigentlich ein Aldesteronantagonist (für diejenigen, die das nachschlagen wollen). Wir hatten hier im Thread dieses Thema schon einmal vor gefühlten Ewigkeiten, im Zusammenhang mit dem Kaliummangel, der bei uns ja immer ein Thema war. Damals schloss ich Spironolacton aus, weil in der einzigen Studie mit Katzen 1/3 der Studienteilnehmer Hautgeschwüre bekam. Die Studie wurde abgebrochen.


    Diese Nebenwirkung diskutierte ich natürlich auch mit dem Kardiologen. Auf meine ausdrückliche Frage, ob er denn selber in seinem Patientenkreis diese Nebenwirkung schon einmal gehabt habe, verneinte er. Er habe das Medikament zwar erst bei geschätzt 5-10 Katzen eingesetzt, aber diese seien ohne Nebenwirkungen geblieben. (für die ganz Neugierigen: die Studie ist m.W. nicht frei im Netz verfügbar, wohl aber eine Zusammenfassung. Auffallend ist die geringe Anzahl der Studienteilnehmer und mehr noch, dass ausschliesslich Maine Coons und MC-Mischlinge beteiligt waren. Nun bin ich weder Mediziner noch Naturwissenschaftler, aber hmmm).


    Also versuchten wir es mit dem Spironolacton, 5 mg 2x täglich. Nach knapp 2 Wochen Kontrolle der Blutwerte: Zum ersten Mal seit dem ersten kritischen Blutbild im November 2014 war der Kaliumspiegel schön mittig in der Referenz! Das haben wir mit massiver Kaliumsubstitution in 2 1/2 Jahren nie hingekriegt.


    Rückblickend wünschte ich, den Versuch mit dem Spironolacton viel früher gewagt zu haben. Woher auch immer dieser Kaliummangel kam, dieses Medikament brachte den Spiegel endlich ins Lot. Wenn man bedenkt, dass Kaliummangel Unwohlsein, Appetitlosigkeit und Schwäche auslöst, und wir ständig bestenfalls am unteren Rand der Referenz rumdümpelten, wäre das vermutlich der richtige Ansatz gewesen. Bis zum letzten Tag zeigten sich keine Nebenwirkungen.


    Herbst/Winter 2017

    Die zusätzliche Entwässerung brachte aber auch nur eine kurzfristige Erholung: schon Ende September wieder deutliche Wasseranzeichen. Der Kardiologe tippte in Ferndiagnose allerdings nicht auf ein Lungenödem, sondern auf einen Pleuralerguss. Er riet, Katcherchen zu schallen und ggf. zu punktieren. Das stellt uns vor eine schwierige Entscheidung: Wir hatten ihm versprochen, dass er nicht mehr in die Klinik müsse und auch, dass wir nicht alle medizinischen Möglichkeiten ausschöpfen würden sondern immer in seinem Sinne entscheiden. Auch wussten wir bereits, dass punktierte Ergüsse schneller wieder "volllaufen". Nachdem wir uns fragten, wann man denn dann den Schlussstrich ziehen würde, entschieden wir uns, nicht zu punktieren. Unsere Haustierärztin war zu diesem Zeitpunkt gerade in den Ferien, wir holten uns nur Furosemid zum subkutan spritzen zur Überbrückung des Wochenendes. Für den kommenden Montag vereinbarten wir einen Hausbesuch der Haustierärztin. Katerchen schnaufte so erbärmlich, wir waren uns sicher: das wars jetzt.


    Offensichtlich konnte er wieder einmal unsere Gedanken lesen. Er drehte richtig gehend auf, spielte, frass für zwei. Den Termin haben wir schön wieder abgesagt. An der Medikation änderten wir vorerst nicht.


    Ende November waren wir dann in der Situation, dass wir kaum noch von einer Entwässerung zur nächsten kamen. Die Tabletten wirkten, aber keine 12 Stunden mehr. Ein 8-Stunden-Rythmus wäre nur möglich gewesen, wenn wir unsere Jobs gekündigt hätten. Also musste eine neue Lösung her. Zufällig hatte ich einige Monate zuvor diesen Artikel gelesen:

    https://vetline.de/download/so…7-diuretika/index.html#/0

    Darin ging es um eine Entwässerung mit Torasemid statt Furosemid. Torasemid weist eine längere Wirkungsdauer (24 h statt 12 h) auf. Unser Kardiologe meinte nur: "Das habe ich bei Katzen noch nie eingesetzt, und erst bei 1-2 Hunden. Probieren Sie es." Gesagt getan, Dosis berechnet, allfällige Erhöhungsschritte besprochen. Wir sollten mit einer Verabreichung 1x täglich starten, wenn es nicht ausreicht, auf 2x täglich wechseln.


    Der Wechsel auf 2x täglich kam an Weihnachten, wieder hatten wir eine erbärmlich keuchende Katze vor uns, hecheln im Ruhezustand, die Lippen wurden schon blau. Nach Wechsel auf den 12-Stunden-Rythmus war es dann endlich gut, bis zum letzten Tag. Wir wussten, dass die zuletzt gegebene Dosis vermutlich viel zu hoch war und die Nieren auf jeden Fall längerfristig darunter leiden würden. Doch war schon absehbar, dass wir uns dem Ende seines Lebens in grossen Schritten näherten. Wohlbefinden stand an oberster Stelle, Spätfolgen waren egal.


    So, nun lege ich eine Pause ein. Der Rest folgt später.

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