CaCo³ wirkt basisch , Citrat wirkt sauer und mehr Fragen

  • Also ich bin komplett Neu auf dem Gebiet des barfens. Ich lese mich den Abend grad schon hin und her hier im Forum 8| Mein Hirn brennt :D


    Ich habe zwei Katzen, wobei der Kater in jungen Jahren Struvite hatte und meine Katze jetzt aktuell. Nun habe ich gelesen das bei Struviten der pH-Wert im Urin eher sauer sein soll um eine Neubildung zu verhindern.
    Im Grundrezept steht das entweder Eierschale ODER CaCo³ ODER Citrat gegeben werden soll. Wäre bei Neigung zu Struviten nicht die Gabe von Citrat dann sinniger?
    Oder kann man auch eine 50/50 Mischung machen?


    Dann noch was. Gibts es bestimmte Fleischsorten die für Struvitkatzen weniger geeignet sind?


    nächste FRage: Meine Katze ist ein Stubentiger mit 6,4 kg und eher faul, der Kater ist im Sommer Freigänger und leidenschaftlicher Mäusejäger und wiegt 5kg. Im Winter wird er zum Sesselpuper da es ihm draußen zu kalt ist und nimmt dann auch gut zu.
    Wie berechne ich das in der Tabelle? Nehme ich beim Gewicht nen Mittelwert und füttere dem Kater dann einfach mehr?


    letzte Frage: Ich tüftel grad mit dem Kalkulator rum. Nun dürfen Struvis ja kein Knochenmehl. Wie handhabe ich das denn in der Tabelle beim Ca/P Präparat? Hier sind ausschließlich Knochenmehle zur Auswahl.
    Fülle ich den Bereich mit Ca/P und Phosphor dann einfach nicht aus und trage nur beim Calcium was ein?


    Liebe Grüße und schon mal vielen Dank für die Hilfe :hgs:

  • Willkommen im Club...


    Also:
    Für den Harn-ph-Wert ist es völlig schnuppe, ob Du Calciumcarbonat oder Calciumcitrat zum Futter gibst. (Die Säure im Citrat tut nix im Körper ansäuren, der Carbonatanteil sorgt nicht für mehr basische Körperflüssigkeiten... )
    Ob Du also 1/3 CaCitrat und 2/3 Ca-Carbonat-Rezepte machst, oder Halbe-Halbe, in jedem Rezept mischt oder zwischen den Rezepten abwechselst: Du wirst keinen nennenswerte meßbaren Unterschied im Harn-pH-Wert finden.


    Wichtig wäre halt, den Harn-pH-Wert zu Haus zu kontrollieren - regelmäßig.
    Und das Katz möglichst viel Wasser aufnimmt. Also möglichst nasses Barf/nasses Futter überhaupt.
    Viele kleine Mahlzeiten halten die alkalische Welle, und damit die Chance auf Struvitneubildungen, kleiner...


    Harn ansäuern passiert am sichersten mit Methionin (z.B. mit Guardacid-Tabletten), aber eben bitte nur unter genauer Kontrolle. Zu saurer Harn macht auch Probleme - und Oxalatsteine, die sich im sauren erst bilden, lassen sich nicht wieder auflösen (im Gegensatz zu Struvitsteinen...)


    Ob Deine Katzen auf die eine oder andere Fleischsorte stärker mit der alkalischen Welle nach dem Fressen reagieren, musst Du leider zusammen mit Deinen Katzen ausprobieren. Allgemeingültige Hinweise gibt's da leider nicht.


    Die Aktivitäten in unserem Kalki haben nichts(!!!) mit der Bewegungsfreude der Katzen zu tun. Nur mit ihrer Fresslust.
    Grundsätzlich rechnest Du für beide Tiere erstmal mit "normal aktiv" und strebst 80 % Energiebedarfsdeckung an. Und guckst dann mal, wie so gefressen wird.
    Und berechnen tust Du nach aktuellem Gewicht...
    :D Das Katzen zum Winter hin 'ne Speckweste anlegen... find ich völlig normal. Das machen sogar meine reinen Indoor-Katzinger. Im Frühjahr wird dann (erfolgreich!) Bikini-Diät gemacht... :bäääh:


    Doch, Struvitchen dürfen auch Knochenmehl. In Maßen. (Genauso, wie sie Knochen dürfen. Und Bierhefe. Sie haben Blasensteine - keine Niereninsuffizienz.)
    Ansonsten: Du hast ja auch noch die Möglichkeit, ein reines P-Suppie einzutragen (2. Feld in Bereich 9) Dort kannst Du u.a. Dicalciumphosphat auswählen... also nicht einfach das P ignorieren.

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

    Tiger 17.06.1997 - 02.02.2016 (beide Einzug 27.12.2006)

    Flocki 17.06.2007 , Einzug Mitte Oktober 2007

    Minka 01.01.1999 - 08.10.2015, eingezogen 25.07. 2012

    Tips 01.04.2002 - 02.07.2016 &

    Taps 01.04.2002 - 12.02.2020 eingezogen sind die Brüder im Juni 2012

    Leonie 01.06. 2009, eingezogen hier 12.03.2016

    Shiyuu 27.05.2011 - 01.02.2021, eingezogen am 31.07.2020


    :computer2: :mkatzen:


    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

  • Hallo,


    zu der Calcium-/Phosphor-Sache im Kalkulator verweise ich grad mal auf mein Posting von gestern abend: Erste Bastelstunde mit dem Kalkulator und viele Fragen :-/
    In der zweiten Liste steht außer Knochenmehlen auch Dicalciumphosphat zur Auswahl, das kann man auch bei Harnkristallen auf jeden Fall verwenden, weil es keine mineralischen "Verunreinigungen" enthält wie Knochenmehl. Aber wie SiRu auch schreibt, Knochenmehl in Maßen dürfte OK sein.


    Liebe Grüße, Nadine

  • Wie bei so vielem: Es gibt keinen allgemeingültigen Rat.
    Mg aus Knochenmehl und/oder Bierhefe kann bei der einen Katze zu Struvit führen (da gibt es durchaus Studien zu) - und bei der anderen passiert nix.


    Ich persönlich finde die ganzen übrigen Begleitstoffe im z.B. Knochenmehl viel wichtiger für die Katze, als das ich wegen des geringen Mg-Gehalts da komplett drauf verzichten möchte.
    Ich würd jetzt bei akutem Struvit nicht grade Bierhefe und Knochenmehl gleichzeitig geben, aber ich würde auch beides nicht komplett vom Speiseplan streichen. (Im Zweifelsfall aber auch eher die Bierhefe weglassen. Die ist leichter nahezu komplett substituierbar.)


    @Kuhkatze ist da anderer Meinung. Sie ist sehr strikt,was das keine Knochen, kein Knochenmehl, etc. anbelangt.
    Wir haben beide Senioren - meine bekommen durchaus mal Knochenmehl. Ihre nicht. (Knochen bekommen meine auch nicht, aber das hat andere Gründe.) Und ich werd auch nicht auf Jod-Tabletten, Eisentropfen und Vit-D-Tabletten umsteigen... ganz im Gegensatz zu @Kuhkatze.
    Wir sind bei gleicher Wissensgrundlage einfach jeder für sich zu unterschiedlichen Ergebnissen in Bezug auf die Ernährung unserer Katzen gekommen.
    Ich bin der Meinung, das es sehr oft mehr schadet, einzelne Bestandteile isoliert zu betrachten, und einzelne Sachen deshalb ganz vom Speiseplan zu streichen.
    Das Komplettpaket ist für den Organismus oft gesünder. Solange man es in Maßen zuführt. (Die Menge macht das Gift...)
    (Gibt's beim Menschenfutter auch, so Probleme. Vitamine, ihre biologische Wertigkeit und die sekundären Begleitstoffe. Nur mal so als Stichwortliste.)


    Aber 1 Frage, 3 Barfer und 5 Antworten, die sich teils massiv widersprechen (oder auch nur zu widersprechen scheinen)... wirst Du öfter finden. Sorry.
    Da hilft nur googeln, lesen, nachdenken, weitersuchen, lesen... bis zur eigenen Einschätzung.

    Liebe Grüße von SiRu und den Katzingern!


    Napoleon 17.06.1997 - 27.07.2012 &

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    bekennendes Mitglied der BARF-Sekte :boehsebarferz2:

  • Der Einfluß von "zu viel" Magnesium auf die Struvitbildung ist weitaus geringer, als der den Flüssigkeitsaufnahme und pH-Wert haben. Daher wäre wirklich vermehrte Flüssigkeitsaufnahme und ein regelmäßiges Messen des pH-Wertes die Basis. Dinge wie ein ausgewogenes Ca/P-Verhältnis und ein moderater Magnesiumgehalt haben zwar auch Auswirkung, aber nicht so akut.


    Ich würde erstmal die Futterumstellung auf Barf eine Weile beobachten, den pH-Wert messen und wenn dieser absolut im Rahmen liegt hätte ich persönlich kein Problem mit Knochen und Bierhefe. Vermutlich erübrigt sich das Problem mit der Umstellung sowieso schon.

  • Oki, danke für die Antwort.


    Ich werde jetzt beim ersten Mal das Knochenmehl weg lassen und beim nächsten Mal in Maßen zufügen, da eure Beiträge schon sinnig sind ;)


    Ich habe auch soeben für jede Katze meine erste Kalkulation fertig gestellt und werde die mal rein stellen. Ich hoffe ich habs ganz gut getroffen :computer1:

  • Mein älterer Senior hat CNI, daher bin ich mit den Knochen strikter.


    Außerdem ist "ab und zu" relativ. Kann zu viel, zu oft werden.
    Da soll sich ein Neuling erst mal lieber dran halten, gaar keine Knochen zu geben und dann seine eigene Art und Weise suchen. 8)

  • Mein älterer Senior hat CNI, daher bin ich mit den Knochen strikter.


    Außerdem ist "ab und zu" relativ. Kann zu viel, zu oft werden.
    Da soll sich ein Neuling erst mal lieber dran halten, gaar keine Knochen zu geben und dann seine eigene Art und Weise suchen. 8)


    Bitte nicht vergessen, es geht aber bei der Fragestellung hier lediglich um Struvit. Dort strebt man zwar einen moderaten Magnesiumgehalt, aber nicht zwangsläufig eine strikte und absolute Reduktion, an. Denn auch diese kann zu Problemen führen.


    Bei der Bierhefe habe ich ja noch Verständnis, wenn man den Magnesiumgehalt anführt. Obwohl man sich sicher vortrefflich streiten könnte. Bei den Rezepten wird nämlich der rechnerische Magnesiumbedarf sowieso nicht erreicht und die Zunahme des Magnesiumgehaltes durch Bierhefe bewegt sich irgendwo im Bereich von 2-3% der bereits sowieso in Fleisch und Co. enthaltenen Menge.


    Beim Knochenmehl bewegen wir uns wegen der geringen Mengen allerdings im unteren Promille-Bereich. Das halte ich bei ansonsten gesunden Tieren absolut nicht für schlimm. Denn wenn man so argumentieren möchte, dann sollte man in erster Linie bestimmte Fleischsorten und Eierschale als Calciumsupplement bemängeln. Denn diese liefern als absolute Menge weitaus mehr Magnesium.


    Viel wichtiger als das Magnesium sind und bleiben einfach häufige und bessere Spülung von Nieren und Blase und ein optimaler pH-Wert.

  • Das stimmt, bei meinen Katzen geht es um Struvite.


    Labahn, welche Fleischsorten hattest du denn da zB im Kopf? Denn das war auch einer meiner ersten Fragen :schü:


    Ich kann ja theoretisch bei der nächsten Berechnung als Ca/P Suppli das Knochmehl auswählen aber in einer geringeren Menge und dann mit den separaten Ca und P Supplis das Verhältnis Ca/P ausgleichen, oder?
    So kann ich mich an das Knochenmehl ran tasten.

  • Ich würde mich beim Fleisch gar nicht einschränken, sofern sich das Problem alleine mit der Futterumstellung erübrigt hat. Und das werden ja die kommenden Wochen und Monate zeigen. Einfach weil Barf ganz anders auf den pH-Wert wirkt, als das bisherige Futter.


    Und auch beim Knochenmehl habe ich keine Bedenken, denn das Magnesium daraus kannst du vernachlässigen. Wobei ich allerdings der Abwechslung halber auch immer mal Dicalciumphosphat verwenden würde.

  • Sehr schön, das ist toll und ich hoffe das sich das Thema dadurch erledigt :computer1:


    Dicalciumphosphat werde ich beim nächsten mal dann mit einbauen.



    EDIT: grad verwechselt mit CaCO³ :schü:


    Aber ich verstehe schon, wenn ich nur Knochenmehl nehme benötige ich so gut wie kein Dicalciumphosphat mehr. Also hier auch schön wechseln ziwschen den Beiden *püha* :D


    Ich schreib mir schon ne Liste was ich alles ganz genau beachten muss, welcher Wechsel usw 8o

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