Ich mach mal einen neuen Beitrag zu dem Thema auf.
Filou kriegt seit dem Sommer (leider) dauerhaft Schmerzmittel. Mit seinen 17 Jahern hat er leider eine Arthrose entwickelt, die ihm ansonsten sehr zuschaffen macht. Trotz CNI bin ich da mittlerweile bei Metacam bzw einem anderen Meloxicamhaltigen Mittel gelandet.
Der Vorteil zu anderen Mitteln liegt für mich ganz klar in der Dosierbarkeit.
Metacam gibt es auch als flüssige Lösung zur oralen Eingabe, schaut man sich das Bild bei Wikipedia an, dann sieht man auch, wie das funktioniert.
Die kleine Spritze wird in die Flasche gesteckt und man zieht die benötigte Menge anhand der Scala auf der Spritze einfach aus der Flasche.
Dadurch hat man die Möglichkeit, das ganze sehr fein zu dosieren.
Bei Filou habe ich mit der vollen Dosis angefangen, bis er zuverlässig schmerzfreies Verhalten gezeigt hat. Dann habe ich angefangen, die Dosis laaaaaangsam zu reduzieren. Meine Spritze hat eine KG-Scala, also 1 Strich pro Kilo Körpergewicht Katze. Ich habe in halben Kiloschritten reduziert und die neue Dosis ein paar Tage beibehalten um zu sehen, ob sich etwas ändert. So bin ich mittlerweile bei 1/5 der normalen Dosis angekommen, wenn ich noch weniger gebe, wird der Kater wieder ruhiger, gebe ich mehr, ändert sich sein Verhalten nicht.
Wenn ich merke, dass er doch ruhiger wird - was jetzt im Winter mal vorgekommen ist, als es länger kalt und nass war, kann ich die Dosis für ein paar Tage ein bißchen anheben - immer genau auf den tatsächlichen Bedarf der Katze angepasst.
Diese feine Dosierung würde ich mit Tabletten nicht hinbekommen, das Mittel, was ich davor hatte durfte man beispielsweise nicht teilen. Da hatte ich die Wahl zwischen volle Dosis oder gar nichts.
Metacam wird gerne verschrien, aber manchmal führt halt kein Weg vorbei an einem Schmerzmittel. Ich persönlich gebe lieber eine geringe, an die Katze angepasste Dosis Metacam als die nicht benötigte volle Dosis eines anderen Mittels (und die nicht steroidalen Mittel haben alle ähnliche Nebenwirkungen, sind aber leider die einzigen, die bei manchen Sachen bei der Katze helfen).
Filou gewinnt durch das Schmerzmittel eine unbezahlbare Lebensqualität zurück. Daher nehme ich die Nebenwirkungen trotz seiner ohnehin schon schlechten Nierenwerte in Kauf. Ich möchte meiner Katze einen schönen Lebensabend ermöglichen, auch, wenn das vielleicht bedeutet, dass der Lebensabend kürzer wird. Schmerzfreiheit ist für mich Lebensqualität, und ich sehe das an Filou - er hat das ganze Frühjahr und den halben Sommer mehr oder weniger unbeteiligt rumgelegen, bis ich gerafft habe, was los ist. Mittlerweile habe ich meinen fröhlichen Kater zurück.
Ich will nicht sagen "Leute, gebt euren Katzen Metacam" - ich will sagen: Wägt ordentlich zum Wohle eurer Katzen ab, ob der Nutzen die Nebenwirkungen überwiegt. Die wenigsten Medikamente haben keine Nebenwirkungen, aber manche Medikamente sind notwendig. Und Schmerzfreiheit ist Lebensqualität.