Zahnlos, Epilepsie und Übergewicht

  • Hallo,


    ich bin ganz neu hier und hab gleich ein paar Fragen :)


    Ich würde meine beiden Hunde gerne auf barf umstellen.
    Bei der Hündin seh ich da eigentlich keine Probleme, anders sieht es beim Rüden aus.


    Es handelt sich um einen 8 jährigen kastrierten Biewer Yorki.
    Er hat leider keinerlei Zähne mehr.
    Kann ich ihn trotzdem barfen? Knochen etc. kriegt er ja nicht mehr klein.


    Außerdem hat er Epilepsie. Am Anfang hatte er wöchentlich mehrer Anfälle.
    Mittlerweile hat er immer eine recht lange anfallsfreie Zeit und dann bekommt er kurzzeitig wieder mehrere Anfälle...die meisten zum Glück nicht mehr so stark wie am Anfang.
    Er bekommt Luminaletten und bei starken Anfällen greife ich mit Diazepam ein.


    Kann es ihm schaden wenn ich ihn jetzt plötzlich barfe?


    Auch sollt er noch ein weiteres Kilo abnehmen. Besteht die Gefahr dass er wieder zunimmt?


    Ich bin noch etwas unsicher, für Tips bin ich echt dankbar.
    LG.
    Tanja

  • Könnte dieser Beitrag mal in den Hunde-Anfänger-Bereich verschoben werden, damit er auch Beachtung findet?


    Und ich als Katzenbarfer würde sagen: Klar, warum nicht: einfach alles wolfen. Man muss keine Knochen verfüttern, du kannst auch Eierschale und Knochenmehl verwenden... ;)

  • Ja bitte in den Hundebereich liebe Mods :D


    Zur Frage: Natürlich kannst du deinen Hund barfen. Die knochen kann man durch Supplemente wie Eierschalenpulver, Knochenmehl u.ä. ersetzen.
    Und da du beim Barfen volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe hast, nimmt der Hund auch leichter ab.


    Viele beklagen sich sogar darüber, dass ihr Hund nach der Umstellung an gewicht verliert, dass liegt daran, dass plötzlich der Zucker und das Getreide aus dem Fertigfutter wegfällt, das ordentlich Kilos (in eurem fall wohl eher Gramm) auf die Rippen geschoben hat.

  • Hallo,


    ich kann das nicht verschieben, dass können in diesem forumbereich nur unser liebes pommernschaf =)


    bei den hunden wurde schon öfter geschrieben, dass bei epilepsie-hunden barfen eine ausgesprochene verbesserung der krankheit gebracht hat. teilweise fielen die anfälle fast ganz weg ! =)
    Thema - Eine Hündin aus meiner Zucht hat Epilepsie (Klick!)
    es muss bei dir nciht genauso sein, kann aber.


    also 'ran ans barfen.
    fleisch einfach in kleine gulaschform oder gewolft und eierschale oder knochenmehl oder gewolfte kncohen verwenden.
    wegen den kilos: einfach die futtermenge für das idealgewicht berechnen und gucken was passiert. =)


    Julia

  • Hallo Tanja,


    ja klar kannst du Deinen Rüden auch barfen. Mein Mädel im Avatar wird dieses Jahr 15 und es geht ihr super für ihr Alter entsprechend und sie hat Epilepise, und das schon immer. Meine Saba leidet an primäre Epilepsie (angeboren), da damals im Ausschlußverfahren keine Erkrankung gefunden wurde, die ein Auslöser für Epilepsie sein könnte. Diese Form nennt sich dann sekundäre Epilepsie. Die primäre Form taucht in jungen Jahren auf, meistens bis zum 3. LJ. Die sekundäre Form kann immer im Laufe des Lebens eines Hundes auftauchen, aber besonders eben im Alter. Meine Saba hat seit ca. 2 Jahren eine Schilddrüsenunterfunktion und kann dadurch auch noch die sekundäre Epilepsie erleiden, also ist mein Mädel doppelt belastet. Habe aber alles bestens im Griff. Auch jetzt bei dieser Kälte und Sylvester hatte meine Maus keinen Anfall. Bin richtig stolz auf sie.
    Welche Untersuchungen wurden bei Deinem Rüden gemacht? Ganz wichtig, es sollte auf alle Fälle ein Schilddrüsenprofil erstellt werden, denn leider sind viele daran erkrankt, ohne, dass es jemals festgestellt wird. Lass das auf alle Fälle klären.
    Barfen kannst Du Deinen zahnlosen Rüden auch mit gewolften Fleisch. Geflügel ist besonders leichtverdaulich und Saba mag am liebsten Rind. Als Calciumquelle entweder Eierschale, Knochenmehl oder bereits gewolftes Mixfleisch, hier sind meistens auch Knorpel u. Knochenteile mit eingearbeitet worden. Ich verzichte auf Getreide, es gibt manchmal Pseudogetreide, dass ist glutenfrei. Kaltgeschleuderter Honig ist wichtig, bekommt Saba 2-3 mal in der Woche. Kaltgepresste, hochwertige Öle, wie z.B. Fischöl, Rapsöl u. Leinöl. Viel Muskelfleisch füttern, da hier der Tauringehalt höher liegt. Du kannst aber trotzdem, wenn Dein Hund gut darauf anspricht, Taurin als Supplement zugeben. An Obst u. Gemüse, was gerne genommen wird. Viel Molkereiprodukte mit in der Ernährung einbauen, wenn sie vertragen werden. Meine Saba wird jetzt 50% Fleisch u. 50% Gemüse-/Obstbrei gefüttert. Ein- bis zweimal die Woche fleischfrei, als Ersatz erhält sie dann Hüttenkäse, Quark, Joghurt, Käse.
    Saba wird ca. 6 Jahre von mir gebarft und sie verträgt es ausgezeichnet. Ihre Epilepsie ist nicht heilbar, aber wir haben Fortschritte gemacht, die ich nie erhofft hatte. Saba bekommt heute ca. 1 mal im Jahr einen kleinen Anfall. Früher, bevor wir gebarft haben, bekam alle 4 Wochen einen schweren Anfall über mehrere Stunden. Allerdings habe ich Auslöser feststellen können, die ich heute bewusst meide. Z.B. Impfen, Wurmmittel, Flohmittel.
    Übrigens ist im letzten Heft "Dubarft" ein Artikel veröffentlich worden über meine Saba.
    Im Laufe der Jahre habe ich viele Leute mit epil. Hunden kennengelernt. Einige darunter barfen, und diese haben alle positive Erfahrungen machen können. Meine Saba hatte nie Medikamente für ihre Epi erhalten, ich habe mich bewußt dagegen entschieden. Das muss aber jeder Besitzer für sich und seinen Hund selbst entscheiden. Einzigstes Medikament erhält Saba Thyroxin, wegen ihrer Schilddrüse.


    Wenn noch Fragen sind, beantworte ich gerne. Hilfe biete ich natürlich auch an.


    LG
    Gabi

    Viele Menschen geben dem Hund - den Rest ihrer Zeit - den Rest ihres Raums - und den Rest ihrer Liebe
    Der Hund gibt dem Menschen - seine ganze Zeit - seine ganze Liebe - und sein ganzes Leben


    (Autor unbekannt)

  • Hallo Gabi,


    ich lese gerade, dass Du auf´s Impfen, Entwurmen und Anti-Flohmittel verzichtest. Würde ich auch gerne. Aber was stattdessen? Unser Fritzi (ca. 15 Jahre) hat die letzte Impfung im September 2006 bekommen. Die Tollwutimpfung gilt f. 3 Jahre. Alles andere lasse ich auch nicht mehr impfen - es gibt ja Studien, nach denen die Impfstoffe 7 Jahre oder mehr wirken. Tollwut muss sein wegen unseren Urlauben in Dänemark. Flohmittel (Frontlinespray) gebe ich schweren Herzens auch, weil Fritzi eine Flohspeichelallergie hat. Ein Flohbiss reicht und er kratzt sich ohne Ende, findet keine ruhige Minute mehr. Eine Wurmkur mache ich idR nur so ca. 1 x jährlich, nicht wie Tierärzte es empfehlen 4 x im Jahr. Ganz ohne traue ich mich noch nicht so recht. Beim nächsten Mal möchte ich es aber mit den Tipps aus dem Buch von Dr. Vera Biber (Futterprobleme bei Hunden) probieren. Danach soll eine Entwurmung auch mit Papayakernen möglich sein. Etliche Kerne liegen hier schon zum Trocknen. Was gibst Du denn? Gar nichts? Etwas Homöopathisches?.....


    Liebe Grüße


    Sandra

  • Hallo Sandra,


    wie Dein Hund auf bestimmte Flohmittel reagiert, weiß ich nicht. Aber meine Saba reagiert defenitv auf Expot und Scalibor Halsbänder, sie bekommt davon Anfälle. Wenn mal wieder schlimme Zeckenzeit ist, suche ich sie jeden Tag ab und entferne die Lästlinge. Auch mit Neemöl oder Schwarzkümmelöl habe ich gute Erfahrungen gemacht. Auch aggressive Wurmmittel vom TA sind zu streßig und sie reagiert wiederum mit Anfällen. Ebenso beim Impfen. Mir ist bekannt, dass die Tollwut Impfung nur 3 Jahre haltbar ist. Wir fahren nicht ins Ausland, daher verzichte ich darauf. Mo Peichl schreibt in ihrem Buch "Hunde, impfen mit Verstand", dass bei einem Menschen eine Tollwutimpfung über 20 Jahre gehalten hat. Es bilden sich ja Gedächtniszellen. Ok, Du fährst nach Dänemark, da kannst Du nicht darauf verzichten. Aber beobachte doch mal Deinen Hund, ob er vom Impfen einen Anfall bekommt. Ich habe Tagebuch geführt bei Saba, also jedesmal, wenn sie einen Anfall bekommen hat, habe ich nach Wiederholungen gesucht. Es hat Jahre gedauert.
    Durch das Barfen hat Saba noch nie Flöhe gehabt. Ebenso auch nie Würmer. Ich lasse in regelmäßigen Abständen den Kot auf Würmer untersuchen, bisher immer negativ. Auch andere Parasiten wurde noch nicht gefunden. Warum entwurmst Du Deine Hunde einmal jährlich? Eine Wurmkur ist nur sinnvoll, wenn der Hund tatsächlich Würmer hat. Als Prophylaxe bringt es gar nichts. Durch das Barfen haben die Hunde eine sehr aggressive Magensäure, hier bleibt nichts übrig. Der kurze Darm läßt keine lange Verdauung zu, somit kann sich hier auch nichts bilden. Natürlich gibt es Ausnahmen, der eine oder andere hatte sicherlich schonmal irgendwelche Bakterien oder dergleichen, aber ich rede hier nur von meiner Saba und spreche nur von dieser Erfahrung, und sie hatte bisher nichts. Meine anderen Hunde übrigens auch nicht, habe insgesamt 3 Hunde. Meine Hunde sind gesund und besitzen ein starkes Immunsystem und werden nie krank. Das ist jetzt nicht übertrieben. Selbst jetzt bei dem Wetter haben sie keine Erkältung oder so. Saba ist zwar chronisch krank, holt sich aber nichts akutes.
    Ich möchte gerne mehr über Saba berichten. Als ich sie damals bekam mit 3 Jahren, hatte sie Übergewicht, ständig Magen- u. Darmprobleme, stumpfes Fell und natürlich Epilepsie. Im Laufe der Jahre bekam sie noch 2 mal eine Bandscheibenvorfall (Dackellähme), einen Gewebedurchbruch und ein Hautmelanom (beides musste operativ entfernt werden). Seitdem Saba Rohfutter bekommt, gibt es keine Bandscheibenvorfälle mehr. Sie hat auch ein starkes Bindegewebe. Vor ca. 2 Jahren ging es Saba nicht so gut. Ich habe sie tierärztlich untersuchen lassen, ein Bluttest wurde gemacht und bei meiner THP habe ich eine Haaranalyse machen lassen. Es kam bei den Untersuchungen heraus, dass sie eine Unterfunktion an der Schilddrüse hat. Leber war bereits angeriffen, dass habe ich alles mit Homöopathie wieder ins Lot bekommen. Niere und Herz sind immer noch super.
    Ist jetzt ein richter Roman geworden :D


    LG
    Gabi

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    (Autor unbekannt)

  • hallo,


    wegen der wurmkuren kannst du, wie gabi schon sagte, kotproben beim ta abgeben - entwurmt wird dann nur noch wenn tatsächlich würmer da sind - und man kann dann gleich das passende mittel verwenden anstatt eine hochdosierte rundumkeule. wir machen das seit ende 2006 auf die art,.
    hätten wir konventionell entwurmt, hätten unsere wuffs in der zeit jetzt ca. 8-9 chem. wurmkuren hinter sich - tatsächlich war es seitdem keine einzige mehr - jede der proben war parasitenfrei - alle wurmkuren wären also alle total unnötig gewesen :D
    zwecks impfung: man kann auch den tollwut-titer im blut bestimmen lassen statt zu impfen und wenn genug antikörper nachgewiesen werden wird das dann im impfpass eingetragen. ich glaub schweden verlangt das generell - ob es in den ländern in die du fährst reicht oder ob die trotzdem auf 'ner impfung bestehen weiß ich aber nicht. sprich doch mal deinen ta darauf an =)


    liebe grüße
    kerstin

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